Pressemitteilung
Bei Tesla brennts erneut, ÖDP fordert sofortigen Entzug der Betriebserlaubnis
Werksfeuerwehr von Tesla versagt erneut und kann nur mit Hilfe der umliegenden Wehren größeren Schaden während eines Großbrandes vermeiden.
Erneut hat es auf dem Teslagelände gebrannt. In der Nacht zum 26. September brannten nach Informationen der Polizei 800 Kubikmeter Papier, Pappe und Holz. Auf den veröffentlichten Drohnenvideos ist zu erkennen, wie Löschwasser und Löschschaum zum Einsatz kommen und dabei auch ins ungeschützte, offene Erdreich eindrangen. Zuletzt gab es auf diesem Areal, fatalerweise errichtet auf einem sensiblen Trinkwasserschutzgebiet, schon vier offene Containerbrände im Zusammenhang mit 800 Grad heißer Aluminiumschlacke, die wegen nicht ausreichender Brandschutzschulung durch Mitarbeiter verursacht wurden. Diesmal liegt der Verdacht nahe, dass erneut unsachgemäßer Umgang oder menschliches Versagen, wie etwa ein weggeschnippter aber noch glimmender Zigarettenstummel, den aktuellen Großbrand auslöste.
„Die ÖDP Brandenburg hat schon während der Antragstellung zur Baugenehmigung gemeinsam mit anderen Bürgern auf die Defizite auf den mangelnden Brandschutz in den Tesla-Antragsunterlagen hingewiesen", kritisiert Thomas Löb als Landeschef der Öko-Demokraten. „Die Störfallgutachten beziehen sich bei ihren Einschätzungen zu den Risiken des Werkes auf eine funktionsfähige Werksfeuerwehr. Doch die gibt es bis heute nicht! Für Minister Dietmar Woidke und dessen Umweltminister Axel Vogel scheinbar kein Problem", kritisiert Löb. Es werde überhaupt mit zweierlei Maß gemessen – und damit die Sicherheit auch der Anwohner gefährdet. So nach dem Motto: Irgendwer wird die Flammen schon löschen. Da hatte man beim nahen BER aber genauer hingeschaut, der Flughafen wurde wegen Mängeln im Brandschutz erst gar nicht in Betrieb genommen, die Eröffnung jahrelang verschoben. „Prestige und Wachstum ist für die rot-schwarz-grüne Landesregierung wichtiger als die Risiken für die Bevölkerung, die Natur und der Umwelt. Die Gefährdung der Bevölkerung durch freigesetzte, giftige Rauchgase, die mögliche Gefährdung des Trinkwasserschutzgebietes durch schadstoffbelastetes Löschwasser – was wäre passiert, wenn es gefährlichere Substanzen gewesen wären?
Die Risiken, denen Bevölkerung, Natur und Umwelt bewusst ausgesetzt werden, sind nach Ansicht der ÖDP erheblich. Denn erst letzte Woche wurde der Betriebsfeuerwehr die Anerkennung als Tesla Werkfeuerwehr mit Fristablauf 18.09. verwehrt. "Die Begründung hierfür ist uns nicht bekannt, könnte aber mit der extremen Personalknappheit zusammenhängen, da die Gesamtstärke der Betriebsfeuerwehr bei Tesla gerade 18 hauptamtliche Feuerwehrleute umfassen soll." Ein weiterer Besorgnis erregender Umstand ist, dass der Leiter der Betriebsfeuerwehr kürzlich entlassen wurde. Trotz massiv auf ihn ausgeübtem Druck weigerte er sich den Fotografen des beim Einsatz dokumentierten Containerbrandes vom 26.08. offen zu legen. Jene zugespielten Fotos, die die Märkische Oderzeitung in ihrem Artikel dann öffentlich machte.
„Die Teslafeuerwehr war nicht in der Lage ohne Hilfe der umliegenden Wehren 800 Kubikmeter Pappe zu löschen, diesmal brauchte es gar 50 Einsatzkräfte. Was wäre passiert, wenn es gefährlichere Substanzen gewesen wären? Wie wolle man als Tesla überhaupt Menschenleben aus brennenden Produktionshallen retten?" Der Landesparteichef verweist zudem auf die „Gefährdung der Menschen durch freigesetzte, hochgiftige Rauchgase, die mögliche Gefährdung des Trinkwasserschutzgebietes durch konterminiertes Löschwasser, welches in den Boden dringt" und fragt: „Was muss noch passieren bis die Behörden Tesla die Betriebserlaubnis entziehen?" Löb erklärt den Ernst der Lage: Nur wenige 100 Meter entfernt befindet sich der Löcknitz Campus Grünheide mit Kita, Grundschule, Oberschule und Gymnasium mit hunderten von Schülern und Lehrkräften! Wie steht es um den Schutz der Bevölkerung, wenn die Werksfeuerwehr schon diesen Brand nicht eigenständig in den Griff bekommt?
Die ÖDP hinterfragt die behördliche Sorglosigkeit: Wie sieht es mit dem Schutz von Natur und Umwelt aus? Wie gefährdet ist das Trinkwasserschutzgebiet welches tausende Menschen in der Region und über eine Million Berliner versorgt? Wie zudem bekannt wurde, gelangte beim Auseinanderziehen der Feuerballen belastetes Löschwasser ins unbefestigte Erdreich. So war es notwendig die betroffene Erdschicht komplett auszuheben und zur Beprobung ins Labor einzuschicken. Nicht nur der darüber geschockte Wasserverband WSE wird auf die Bekanntgabe der Bodenprobenanalyse mehr als gespannt sein. Es wird Zeit, dass die Behörden endlich handeln und Konsequenzen aus diesem erneuten Brandereignis ziehen. Wir von der ÖDP und unsere politische Jugendorganisation jö (jung.ökologisch Berlin-Brandenburg) fordern den sofortigen Entzug der Betriebserlaubnis! "Ein Weiterbetrieb der Anlagen unter den derzeitigen Voraussetzungen gefährdet Bürger, Trinkwasser und Umwelt gleichermaßen."
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