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Pressemitteilung

ÖDP Brandenburg fordert Schaffung von mehr Stellen in den primären grünen Berufen

Klimawandel kann nicht nur mit einer Energie- und Mobilitätswende, sondern auch auf natürlichem Wege begegnet werden – am besten mit neuen Stellen in der Landesforst sowie den Naturschutz- und Landwirtschaftsbehörden auf Kreis- und Kommunalebene – mit einer Jobinitiative der Landesregierung. Nach der Erkenntnis, den Waldumbau noch zügiger voranzubringen und damit auch den zunehmenden Waldbränden entgegenzuwirken, wäre dies bitternötig.

In Brandenburg können wir es beobachten: Derzeit findet als „Reform“ verkleidet ein Kaputtsparen und Stellenabbau in der Landesforst statt. Wie bei der Forst ist in allen primären grünen Klimaberufen, wie z. B. dem Naturschutz oder der Landwirtschaft das gleiche zu beobachten – immer weniger Arbeitsstellen für den grünen Daumen werden ausgeschrieben. Hier müssen unbedingt mehr Stellen im primären Umweltschutz – auf Landes-, Kreis- und Kommunalebene geschaffen werden, um dem Klimawandel auf natürlichem, ursprünglichen Wege zu begegnen. Die ÖDP Brandenburg fordert daher von der Landesregierung eine Jobinitiative für die primären Klimaberufe und einen Stellenaufbau in den entsprechenden öffentlichen Verwaltungsstrukturen.

Bei der Forst Brandenburg besteht die Herausforderung, den Waldumbau zu bewältigen, eine riesige Aufgabe als effektive Maßnahme, das Wasserdefizit in der Landschaft entgegenzuwirken und durch Laub und Humus mehr Wasser im Wald zu halten. Waldnaturschützer (bei der Landesforst und den Revierförstereien angesiedelt), die zuständig sind für die Gesunderhaltung des Waldes wären zwingend notwendig. Zu ihren Aufgaben würde gehören, Strukturen, Säume, Innenstrukturen, Wildäsungsstrukturen und Remisen zu schaffen, Wasserstellen und -tränken zu pflegen… sich um das „Wohl des Waldes und des Wildes“ zu kümmern, immer in enger Absprache mit Revierförstern und -jägern. Weiterhin sollten Landesflächen auch in Landesbesitz bleiben und nicht weiter an Private veräußert werden, um hier eine „Hand darauf zu haben“, den Waldumbau größtmöglich in Eigenverantwortung steuern zu können.

Der behördliche Naturschutz in Brandenburg benötigt mehr Mitarbeiter in Naturschutzbehörde, die sich nicht nur als Erfüllungsgehilfen des Baugewerbes sehen (Stichwort Ausgleichsregelung – als Ablasshandel für Versiegelnde), sondern sich auch um den aufrichtigen, praktischen Naturschutz in der Fläche kümmern können. Das können die Naturschutzbehörden mittlerweile leider aufgrund von chronischem Personalmangel und dem systematischen Kaputtsparen des behördlichen Naturschutzes nicht mehr. Auch in den Kommunen bedarf es mehr Personal, welches sich vor Ort um Naturschutzangelegenheiten kümmert. Einzelne Baumschutzverantwortliche reichen da schon lange nicht mehr aus. Den Landschaftspflegeverbänden müssen ebenso Förderungen für neue Stellen in der Natur- und Landschaftspflege zur Seite gestellt werden, um ihren Aufgaben gerecht werden zu können, die dem Klimaschutz und damit dem Gemeinwohl zu Gute kommen.

Auch der Brandenburgischen Landwirtschaft muss mit entsprechendem Personal begegnet werden – unterstützend beim bürokratischen Aufwand, den die Landwirte heute zu leisten haben, Antragstellung und Dokumentationspflichten gegenüber des Bundes und der EU sind enorm gestiegen und viele Landwirte sind damit überlastet oder auch überfordert. Die Umstellung für mehr Landwirte auf Bio-Landwirtschaft wäre ebenso einfacher machbar, wenn sie hier Unterstützung erfahren würden. Soll es denn nun regional und bio sein? Wir brauchen wieder eine gesunde Landwirtschaft für gesunde Natur und gesunde Menschen.

Mehr in diese Berufe investieren, als einem globalen Trend des technischen Umweltschutzes und des Umweltschutzes auf dem Papier (Zertifikatehandel) hinterher zu hecheln – einem Hinterherhecheln hinter einem zunehmenden Energieverbrauch (Energiehunger) durch zunehmende Technisierung – Hinterfragen einer zu schnellen Digitalisierung – das auch körperliche und psychische Probleme beim Menschen nach sich zieht (Bewegungsarmut mit Haltungsschäden, Überforderung, Depressionen, zunehmende Weltfremdheit).

Bei Regierungsbeteiligung der ÖDP würde sie sich vermehrt um diesen Sektor kümmern und darauf drängen, die oftmals irgendwo anders verschwendeten Haushaltsgelder für primäre grüne Berufe aufzuwenden, um mit realen grünen Kräften dem Klimawandel zu begegnen und nicht im technischen, digitalen Raum zu verbleiben. Dazu Norman Heß, Sprecher für Wald und Naturschutz der ÖDP Brandenburg: „Ich bin immer wieder verwundert, wie wenig Stellen es in den ursprünglichen grünen Berufen derzeit noch gibt und wie diese fast schon systematisch weiter abgebaut werden. Umweltschutz scheint in den Köpfen zu einem großen Teil nur noch aus technischem Umweltschutz ala Erneuerbare Energien, Energieeffizienzen oder E-Mobilität zu bestehen, was erschreckenderweise zum Teil den primären Umweltschutz, den Naturschutz, sogar noch konterkariert. Wie verkopft und immer mehr technikgläubig im Umweltschutz-Bereich agiert wird, ist für mich unverständlich und sollte sich endlich wieder zu einem gesunden Verhältnis zum primären Umweltsektor wenden.“

 

Pressekontakt:

Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP), Landesverband Brandenburg
–Landespressestelle–
Gartenstraße 2
16798 Fürstenberg

E-Mail: presseoedp-brandenburg.de
Internet: www.oedp-brandenburg.de
Ansprechpartner: Norman Heß – norman.hessoedp.de
V.i.S.d.P.: Norman Heß

Foto: ÖDP Brandenburg

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