Pressemitteilung
ÖDP: „Neue Wege gehen in der Unterbringung von Flüchtlingen“
Containersiedlung für Flüchtlinge? Nein, sagt ÖDP Brandenburg und fordert eine dezentrale und nachhaltige Unterkunft.
Sollten Flüchtlinge auf dem Land in Container-Siedlungen untergebracht werden? Eine Frage, die immer wieder zu Protesten führt, Hass gegen Ausländer schürt und weiter die AfD fördert. Hier fordert die ÖDP ein klares Umdenken, fordert eine Nachhaltigkeit bei der Unterbringung von Flüchtlingen. Geht man heute durch Dörfer und Städte, fallen die leerstehenden Gebäude auf. Hier verfällt zum Teil Kulturgut, was durch eine rechtzeitige Sanierung gerettet werden könnte. Daher fordert die ÖDP ein generelles Umdenken und die Unterbringung von Flüchtlingen mit der Rettung von Gebäuden zu verbinden. Dazu macht die ÖDP folgenden Vorschlag:
Besitzern von leerstehenden Häusern soll angeboten werden, dass die Kommune, das Land und der Bund diese Immobilien für eine festgelegte Miete anmietet und anschließend saniert. Die Sanierungskosten werden dann nicht in Rechnung gestellt sondern durch die Unterbringung mit Flüchtlingen abgewohnt. Eine Miete an den Besitzern ist erst dann nötig, wenn die Sanierungskosten abgewohnt sind. Die Frage einer vorzeitigen Kündigung – wenn der Besitzer die Restkosten der Sanierung bezahlt – sollte individuell geklärt werden. „Dieses Modell bietet gleich mehrere Vorteile. So werden Flüchtlinge nicht mehr zentral untergebracht und gleichzeitig wird eine Altstadtsanierung sowie Dorfsanierung vorangebracht“, schildert Thomas Löb, Landesvorsitzender der ÖDP Brandenburg. „Wenn die Flüchtlingskrise zu Ende ist und diese in ihre Heimatländer zurückkehren wollen, müssen keine Containerdörfer abgerissen werden, stattdessen hat man nachhaltig Wohnraum geschaffen. Gleichzeitig gewinnen gerade die Innenstädte an Attraktivität, was zugleich dem Tourismus zugute kommt.“
Ein weiter Nachteil der Containerdörfer ist der Landverbrauch. Durch den Flächenfraß geht das Artensterben von Pflanzen und Tieren ungebremst weiter. Ökologisch eine einzige Katastrophe. „Bäume fällen für eine Containersiedlung verschlechtert klar die Co2-Bilanz und wirkt sich negativ auf das Klima aus“, warnt Thomas Löb.
Zusätzlich hat die dezentrale Unterbringung weitere Vorteile. Das Verhältnis zwischen Einheimischen und Flüchtlingen ist wesentlich besser, wenn beide Gruppen aufeinander zugehen. Das ist in einem Containerdorf kaum möglich. „Da werden Grenzen aufgezeichnet. Wir hier und die da drüben“, warnt Thomas Löb. „Ganz anders wirkt es, wenn man von dem netten Flüchtling von nebenan spricht. Oder aber die nette Frau oder Mann von nebenan, die hilft, das wir uns in einem fremden Land zurechtfinden.“
Einen weiteren Vorteil sieht die ÖDP in der Verteilung von Arbeitskräften. So haben zahlreiche Flüchtlinge einen gelernten Beruf oder können entsprechend ausgebildet werden. Das gilt auch für das Land, wo besonders Handwerker gesucht werden. Aber nicht nur die! So will die Stephanus-Stiftung ihr diakonisches Altenpflegestift in Stepenitz in der Prignitz zum 31. Mai nächsten Jahres schließen. Einziger Grund: Personalmangel! „Deshalb ist Bürokratismus und ein möglicher Sozialneid gegenüber Besitzern leerstehender Häuser fehl am Platz“, sagt Thomas Löb. „Es ist Zeit zum Handeln.“
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