Pressemitteilung
„Taube Ohren“: Woidke sind Anliegen der Bürger offenbar egal
Das UBA warnt vor Wassernot im Umland von Berlin. Dietmar Woidke verspricht trotzdem weitere Fördermengen für die Industrie. Brandenburgs ÖDP kritisiert dies Verhalten als „hochgradig unseriöse Politik“.
Nach Kohle und Klimawandel kommt jetzt die Wassernot: Laut einer aktuellen Studie des Umweltbundesamts (UBA) wird spätestens mit dem Aus im Lausitzer Tagebau in Berlin das Trinkwasser knapp. Die Spree werde dann „bis zu 75 Prozent weniger Wasser“ führen, der Spreewald und die Reservoire der Hauptstadt trocken fallen. „Ein Horror“, kommentiert Brandenburgs ÖDP-Chef Thomas Löb dies sich zuspitzende Szenario: „In Grünheide baut die Landesregierung für Tesla weiter Luftschlösser und verspricht aus dem Reservoir des Grundwassers zusätzliche Fördermengen als Lockmittel für weitere Industrieanlagen, obwohl Wissenschaftler schon jetzt belegen, dass die Region mitsamt den Einwohnern ohne neue Speicher verdursten“, so Löb.
Experten im Umweltbundesamt warnen inzwischen öffentlich und unverhohlen, es brauche dringend „einen länderübergreifenden Masterplan für die Wasserwirtschaft der Region“. In Potsdam stoßen sie auf taube Ohren. Dort verschleiert der Ministerpräsident mit „Taschenspielertricks“ – so wertet das Magazin Stern seine „unorthodoxen Methoden“ nach dem Motto, „wenn die zuständige Behörde das Wasser nicht freigibt, dann ist die Behörde eben nicht mehr zuständig“ – die brenzlige Lage mit den versiegenden Quellen. Dietmar Woidke bietet Tesla immer noch mehr Wasser an, das es im südlichen Berliner Umland nun auch wissenschaftlich belegt, jedoch gar nicht gibt. „Das ist haarsträubend und unseriös“, ordnet Thomas Löb das Verhalten des Regierungschefs in Potsdam ein. „Der Landeschef scheut nicht davor zurück, die eigenen Behörden und den regionalen Wasserversorger dabei durch ein Schlupfloch im Gesetz auszuhebeln.“
ÖDP-Mann Löb setzt lieber andere Prioritäten: „Die Bedürfnisse der Menschen in der Region scheinen dem Ministerpräsidenten offensichtlich völlig egal“, kritisiert er. Wichtiger als Industrie unter Vortäuschung falscher Tatsachen anzulocken, wäre es, wenn der Chef der Landesregierung seinen Job seriös erledigen würde: auf die Sorgen der Menschen wegen der drohenden Wasserknappheit zu hören und sich zusammen mit Experten zu überlegen, wie er der neuen Situation mit sinnvollen Maßnahmen begegnen kann, um die schlimmsten Folgen abzuwenden.
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