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Fachtag Enteignungen - „Kriegsende 1945 – Bodenreform und Enteignungen in der SBZ: Geschichte, Erinnerung und Folgen“

Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

18.02.2025
10:00 - 16:30
Kronenstraße 5, 10117 Berlin

1945-2025: 80 Jahre nach Kriegsende bietet die Veranstaltung die Gelegenheit zur Reflexion über die Enteignungen und damit verbundenen Umwälzungen in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ). Im Mittelpunkt steht die Enteignungspolitik der SMAD. Unter der Parole „Junkerland in Bauernhand“ fanden ab September 1945 Enteignungen von Großgrundbesitzern statt. Wer mehr als 100 Hektar besaß, musste sein Land ohne Entschädigung abgeben. Die Besitzer wurden verfolgt und vertrieben. Der Besitz wurde sequestriert und zum Teil geplündert. Insgesamt waren rund 7.000 Landbesitzer betroffen. „NS- und Kriegsverbrecher“ wurden unabhängig vom Umfang ihres Landbesitzes enteignet. Die Vorwürfe waren teilweise begründet, oft unbegründet; sie wurden jedoch in keinem Fall gerichtlich überprüft. 

Auf dem Fachtag wollen wir u.a. folgende Fragen diskutieren: Wie wurden diese Maßnahmen gerechtfertigt und legitimiert? Welche langfristigen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Folgen lassen sich bis heute feststellen? Was bedeutet das in Bezug auf Unrechtskontexte und Entschädigungen? Welche Erfahrungen gibt es bei Verlust und dem Versuch der Wiedergewinnung von enteignetem Land- und Privatbesitz, Bauwerken, Möbel, Gartenkunst und Archivalien? Welche Strategien gibt es bei Sammlungen und Museen im Umgang mit enteigneten Objekten? Von welchen Debatten und Diskussionen wird das Thema seit 1990 begleitet?


Der Fachtag bündelt Fragestellungen und bietet einen Diskussionsraum über die historischen, wirtschaftlichen, sozialen und erinnerungskulturellen Entwicklungen der vergangenen 80 Jahre.

Programm
  • 10:00 Uhr: Begrüßung
    Amélie zu Eulenburg- Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
  • 10:15 - 10:45 Uhr: Einführungsvortrag
    Prof. Dr. Jörg Ganzenmüller - Stiftung Ettersberg
  • 10:45 - 12:15 Uhr: Panel I Bodenreform und Enteignungen
    Mit dem Panel wird das Thema Bodenreform und Enteignung und seine Bedeutung für das Jahr 1945 beleuchtet. Welche Maßnahmen ergriffen die sowjetischen Behörden 1945 und wie wurden die Enteignungen legitimiert und durchgeführt? Was bedeutete das für die enteigneten Güter und Ihre Besitzer? Was bedeutete das für die Kulturlandschaft? Wie geht man nach 1990 mit dem Thema Rückgabe Unrechtskontexte und Enteignungen um? Welche Rolle spielen Rehabilitierungen und juristische Entscheidungen in der Vergangenheit und Gegenwart?
    Vorträge und Diskussion:
    • Dr. Nadine Panteleon - Börde Museum Burg Ummendorf
    • n.n.- Landesamt zur Regelung offener Vermögensfragen (angefragt)
    • Philipp Fürst zu Stolberg-Wernigerode - Experte,  2. Generation
  • 12:15 - 13:00 Uhr: Lunch
  • 13:00 - 14:30 Uhr: Panel II Sammlungen
    Kulturgutentzug vor und nach 1990: Im Zuge der Enteignungen 1945 wurden Privatbesitz, private Sammlungen, Objekte, Möbel und Kunst in museale Sammlungen überführt. Wie können die Ereignisse aus dieser frühen Nachkriegszeit rekonstruiert werden? Welche Strategien und Lösungen ergaben sich für die Besitzer? Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Stiftungen und Museen? Was bedeutet das aus verwaltungstechnischer Perspektive?  Welche Perspektiven sind im Umgang mit Kulturgutentzug und Rückerstattung erkennbar.
    Vorträge und Diskussion:
    • Dr. Annette Müller Spreitz - Museumsverband Sachsen Anhalt
    • Dr. Ron Hellfritzsch - Optisches Museum Jena
    • Dr. Cora Chall - Klassik Stiftung Weimar
  • 14:30 - 14:45 Uhr: Kaffeepause
  • 14:45 - 16:15 Uhr: Panel III Restitution und Debatten
    Kulturgutentzug und Enteignungen sind seit Beginn der 90er Jahre von verschiedenen Debatten begleitet. Das Panel greift einzelne Fragestellungen daraus auf und diskutiert die Entwicklung der Auseinandersetzungen zum Thema von der Vergangenheit bis heute? Welche Fragen sind weiterhin aktuell und relevant? Welche sind in den Hintergrund gerückt? Wie können die Bedarfe aktuell benannt werden. Was sind drängende Fragen in Bezug auf das Thema Enteignungen in SBZ und DDR, Kulturgutentzug und Rückgabe? 
    Vorträge und Diskussion:
    • Wolf von Trotha - Kunsthistoriker
    • Dr. Sabine Bock - Architekturhistorikern
    • Mathias Deinert - Deutsches Zentrum Kulturgutverluste 
  • 16:15 - 16:30 Uhr: Wrap Up

Moderation: Blanca Weber, Journalistin

Anmeldung

Bitte melden Sie sich bis zum 10. Februar über unser Onlineformular zur Tagung an.

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