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Film+Gespräch+Buchpräsentation: Rechtsextremismus und Popmusik: Analyse und Bekämpfungsstrategien

Lichtblick-Kino - Soundwatch Music Film Festival - Ventil Verlag - play loud!

01.06.2024
19:00
Lichtblick-Kino, Kastanienallee 77, 10435 Berlin

Soundwatch Bonus Tracks, die monatliche Musikfilmreihe von Lichtblick-Kino und Soundwatch Music Film Festival, veranstaltet im Vorfeld eines Wahljahres, in dem rechtsextremistische Parteien derzeit in Umfragen vorne liegen, einen Abend mit Film und Gespräch zum Thema rechte Popmusik.- - Geschichte, Verpflechtungen mit
rechtsextremistischen Parteien und gewaltbereiter Szene, mögliche Gegenstrategien.

Film: *Deutsche Pop Zustände*
D 2015 R: Dietmar Post, Lucia Palacios 81 min deutsche OV
Ein Dokumentarfilm über das Zusammenspiel von Popkultur und rechter Ideologie, der die Entwicklung nationalistischer Musik seit den späten 1970er Jahren in Deutschland reflektiert. Jahrzehntelang galt Popkultur als modern und emanzipatorisch, längst aber ist sie Teil der gesellschaftlichen Mitte und hat sich merklich nach rechts geöffnet: Die Übergänge zwischen Mainstream und neonazistischen Ideologien sind inzwischen fließend.
Der Dokumentarfilm von Dietmar Post und Lucía Palacios zeichnet diese Entwicklungen nach und stellt Verbindungen zu sozialen und politischen Entwicklungen in Deutschland seit den späten 1970er Jahren bis in die Gegenwart her. Für ihren Film haben sie Poptheoretiker und Soziologen, Musiker und Label-Vertreter sowie einen Aussteiger aus der rechten Szene und einen Ausstiegsberater mit einer umfangreichen Sammlung musikalischer Beispiele besucht und diese von ihnen analysieren,
kommentieren und einordnen lassen.

Präsentation des Buches

*testcard #27: Rechtspop*
Frankfurt: Ventil Verlag 2023
Roger Behrens / Jonas Engelmann / Frank Apunkt Schneider / Laura
Schwinger / Anna Seidel / Jana Sotzko / Holger Adam / Johannes Ullmaier
/ Christian Werthschulte (Hg.)
<https://www.ventil-verlag.de/autor/1142/christian-werthschulte>
Zukunft statt Vergangenheit, bunt statt braun, Plastik statt Kruppstahl,
Spiel statt Arbeit, Mode statt Uniform, Witz statt Härte, Love statt
Hass, Individualismus statt Volksgemeinschaft, Sexyness statt
Männlichkeit, Rock’n’Roll statt Gleichschritt, Cool statt Kälte … Pop
war einmal entstanden inmitten der Trümmer, die Faschismus und Krieg
hinterlassen hatten: Mit der Verteidigung einer besseren Welt sollte der
Fortschritt wieder in Gang gesetzt werden, um das Leben für alle
»different and appealing« zu machen. Doch irgendwann ist Pop scharf
rechts abgebogen – die neue Ausgabe der testcard betreibt Ursachenforschung.
Faschismus – das war die geschlossene Gesellschaft des Gehorsams. Pop
dagegen galt als antifaschistische Kultur – ohne den Antifaschismus
politisch benennen zu müssen, ohne den Antifaschismus gesellschaftlich
zu praktizieren; es reichten die entsprechenden Symbole. Was in den
1950ern aus den USA nach Europa kam, schien eine offene Gesellschaft zu
versprechen, appellierte an die Mündigkeit – und erlaubte den
Jugendlichen einen Ungehorsam, um sich auszuprobieren, um Neues zu
wagen, um sich selbst zu entdecken.
Heute haben sich die Zeichen umgekehrt, die Rechte hat den Pop für sich
entdeckt. Doch wie ist es zu dieser Bedeutungsentwertung von Popkultur
gekommen? Dieser Frage geht die testcard in zahlreichen Artikeln nach.
Anschl. *Gespräch* mit Dietmar Post und Veronika Kracher (Autorin,
testcard #27: Rechtspop)

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