Film „Spuren – Die Opfer des NSU“
Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt (BOrG) Märkisch-Oderland
Am 4.11.2021 jährt sich die Selbstenttarnung des
„Nationalsozialistischen Untergrund“ (NSU) zum zehnten Mal. Damit endete
die Mordserie, in der von 2000 bis 2007 Enver Şimşek, Abdurrahim
Özüdoğru, Süleyman Taşköprü, Habil Kılıç, Mehmet Turgut, İsmail Yaşar,
Theodoros Boulgarides, Mehmet Kubaşık, Halit Yozgat und die Polizistin
Michèle Kiesewetter getötet wurden.
Der Terror der NSU zeigt das Scheitern einer Gesellschaft, in der
Rassismus und rechte Gewalt normalisiert sind. Der rassistische Umgang
mit den Hinterbliebenen und Opfern, das Vernichten relevanter Akten
durch Sicherheitsbehörden, die Rede von einem Täter-“Trio“ statt eines
rechten Netzwerkes – all das zeigt, wie wichtig es ist, aufzuklären über
die Entstehung des NSU, den Betroffenen zu gedenken und die Rolle des
Staates kritisch zu beleuchten. Dies möchten wir als Beratungsstelle für
Opfer rechter Gewalt (BOrG) Märkisch-Oderland im Rahmen einer
Veranstaltungsreihe tun.
Spuren – das sind nicht nur die Hinweise, die Verbrecher am Tatort
hinterlassen, sondern auch die Verletzungen und Narben, die ihre Taten
bei den Angehörigen der Opfer, in den migrantischen Gemeinschaften und
in der gesamten deutschen Gesellschaft verursachen. In ihrem
Dokumentarfilm begibt sich die türkischstämmige Regisseurin Aysun
Bademsoy auf die Suche nach diesen Spuren und stellt sich dabei die
Frage, welcher Prozess diese Verletzungen überhaupt heilen könnte.
„Spuren“ ist ein vielschichtiger Dokumentarfilm, der das Scheitern von
Ermittlern und Justiz beleuchtet – und den Angehörigen der Opfer endlich
eine Stimme gibt.
Es gilt die 3G-Regelung (geimpft, genesen, getestet). Es gibt ein Hygienekonzept, welches Kontaktverfolgung und ggf. Testen vor Ort vorsieht.